Ein sozialer Ort neben einem Friedhof?!

Direkt neben dem Drewaggelände befindet sich nicht nur die Kita, der Spielplatz und die Grundschule sondern auch ein Friedhof. Der pietätvolle Umgang damit ist uns wichtig und wir wollen niemandes Gefühle verletzen oder Personen in dem ausleben ihrer Trauer einschränken, geschweige denn  diesen Umstand ignorieren.
Dazu müssen wir gemeinsam einen Diskurs führen um zu sehen wie eine Umsetzung aussehen könnte und wie bauliche Maßnahmen oder Öffnungszeiten, den Einfluss auf den angrenzenden Friedhof minimieren.
Dabei ist es wichtig auf Augenhöhe zu diskutieren und die unterschiedlichen Bedürfnisse innerhalb einer  Stadt ernstzunehmen und unter einen Hut zu bringen, da unserer Ansicht nach keine eindeutige rechtliche Grundlage für diesen Fall vorhanden ist. 
Die Auseinandersetzung mit dem Tod ist ein gesellschaftliches Thema, welches keinen klaren Leitlinien folgt und sich im Laufe der Zeit stets gewandelt hat und das auch weiterhin tun wird.
In anderen deutschen Städten gibt es bereits Modellprojekte in denen Spielplätze auf Friedhöfen realisiert wurden oder sich sogar Kitas auf Waldfriedhöfen befinden.
Diese scheinen erfolgreich seit einigen Jahren zu koexistieren und schaffen es, die so schwierige Verbindung zwischen Leben und Tod herzustellen und in unser alltägliches Leben einfließen zu lassen ohne das Sterben an sich als Thema zu tabuisieren.
Wir maßen uns nicht an darüber zu Urteilen wie Menschen trauern und welche äußeren Umstände sie dafür benötigen. Es ist für uns nachvollziehbar das Lautstärke, egal durch was verursacht, den Trauerprozess beeinflussen kann. Doch ist es  in unseren Augen unumgänglich gemeinsam Lösungen zu suchen und zu finden. In einer dicht bebauten Stadt wie Dresden, sollte es möglich sein in einem Austausch unterschiedliche Bedürfnisse zu berücksichtigen und Kompromisse zu finden. Der Wunsch und die Umsetzung von alternativen Freiflächen darf, unserer Meinung nach, nicht immer wieder zur Seite gewischt werden, ohne vorher ernsthaft geprüft und diskutiert worden zu sein. 
Wir sind selbst Anwohner:innen des Viertels und auch Menschen die wir verloren haben, wurden auf diesem schönen Friedhof beerdigt. Wir schätzen diesen Ort und sind absolut nicht daran interessiert, diesen negativ zu beeinflussen. Im Gegenteil, durch die Schaffung eines sozialen, unkommerziellen Raumes in nächster Nähe, sehen wir eine Entlastung des Friedhofgeländes  von Besucher:innen, welche eigentlich einen Raum der Begegnung und/oder Erholung suchen. Auch dies könnte in unseren Augen neue Möglichkeiten im Umgang mit Trauerbewältigung erschließen. 
Für uns ist dieses Gelände eine der raren Freiflächen in der wir enormes Potential für einen sozialen Ort sehen. Ein alternative Fläche in ähnlicher Lage und mit mindestens der gleichen Größe für einen Skate- und Bikepark ist für uns vorstellbar, aber ein Parkplatz auf diesem Gelände nicht!